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Festspielzeit Winter 2017

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Das Magazin der Bregenzer Festspiele

BREGENZER FESTSPIELE

BREGENZER FESTSPIELE 2018 Starke Frauenfiguren, zeitlose Machtfragen und Carmen für Kinder Elisabeth Sobotka über das Programm der Bregenzer Festspiele 2018 4

Blicken wir auf die vergangene Saison zurück: Insgesamt besuchten rund 257.000 Zuschauer die Bregenzer Festspiele, Programmpunkte wie beispielsweise das Spiel auf dem See und die Uraufführung To the Lighthouse hatten eine Auslastung von 100 Prozent. Die kaufmännische Bilanz ist das eine, wie fällt Ihr künstlerisches Fazit aus? Elisabeth Sobotka: Ich bin mindestens ebenso glücklich wie der kaufmännische Direktor Michael Diem. Der wirtschaftliche Aspekt spielt auch für mich eine wichtige Rolle. Besonders positiv ist, dass alle Projekte sehr gut angekommen sind. Das gilt auch für die zwei neuen Reihen, nämlich das Opernstudio und das Opernatelier. Trotz des sehr traurigen Aspektes, dass mit Ernst Binder einer der Gründer des Opernateliers zuvor verstorben ist, haben wir einen sehr bewegenden Abend erlebt. Carmen hat großartig funktioniert, ebenso Rossinis für mich nahezu unaufführbare Oper Moses in Ägypten. Natürlich haben wir unterschiedliche Kritiken bekommen. Aber das ist ja auch gut, wenn die Leute über unser Programm diskutieren. Als Oper im Festspielhaus ist 2018 Berthold Goldschmidts Beatrice Cenci zu sehen; ein Stück über Korruption und Gewalt, das auch kritische Töne in Richtung Politik und Kirche anschlägt. Was erwarten Sie von dieser Produktion und wieso haben Sie sie ausgesucht? Diese Inhalte sind ganz klassischer Opern-Stoff. Es ist eine richtige, eine große Oper mit tollen Stimmen und dramatischer Musik. Uns geht Verführerische Liebe in Sevilla, unheilvolle Verstrickungen in Rom, raffinierter Tango in Buenos Aires und verborgene Geheimnisse in Japan – Intendantin Elisabeth Sobotka sorgt auch 2018 für Abwechslung auf dem Spielplan. es darum, wichtige Themen auf die Bühne zu bringen, die heute noch relevant sind – beispielsweise der Umgang mit uneingeschränkter Macht. Der Vater von Beatrice Cenci benimmt sich sehr schlecht. Er kann sich das erlauben, weil er von anderen Mächtigen geschützt wird. Das ist ein Thema, das uns nie verlassen wird. Deswegen – und aus künstlerischer Überzeugung – haben wir uns für dieses Stück entschieden. Beatrice Cenci ist ein schwerer Stoff – ist auch die Musik entsprechend schwer zu erwarten? Gerade im 5 Vergleich zu den eingängigen Melodien aus Carmen? Es ist sicher musikalisch schwieriger, weil man die Musik von Beatrice Cenci nicht kennt. Aber sie hat durchaus auch Hit-Potenzial: Das Vorspiel beispielsweise hat einer meiner Mitarbeiter als Klingelton auf dem Mobiltelefon (lacht). Trotz des dunklen Stoffes hat sie viel Dramatik und Farbenreichtum. Der Wechsel von Hell und Dunkel ist bei Carmen viel stärker – da gibt es die wunderbaren Szenen auf der Piazza, die Lebendigkeit der spanischen Atmosphäre. Doch das INTERVIEW ELISABETH SOBOTKA

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