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Festspielzeit Winter 2018

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ORCHESTER KONZERTE 2019

ORCHESTER KONZERTE 2019 ZWEI CHEFDIRIGENTEN, EIN RITTER UND EIN SYMPHONIE-MARATHON BREGENZER FESTSPIELE 2019 Mit virtuosen Gesangspartien und ergreifenden Chören gestaltete Giuseppe Verdi seine überwältigende Messa da Requiem zu Ehren des italienischen Nationaldichters Alessandro Manzoni. Empört darüber, dass über den Tod des Schriftstellers »viele Worte, aber keine tief empfundenen« geschrieben wurden, schuf er ein großes Werk für Soli, Chor und Orchester. Mit diesem aufwühlenden und virtuosen Werk wirkt der Prager Philharmonische Chor in seiner zehnten Saison bei den Bregenzer Festspielen mit. Hierher zurück kehrt Fabio Luisi, ehemaliger Chefdirigent der Wiener Symphoniker, der in Bregenz zuletzt Der Troubadour auf der Seebühne geleitet hat. Der momentane Chefdirigent Philippe Jordan präsentiert an zwei aufeinanderfolgenden Tagen alle vier Symphonien von Johannes Brahms. Über 14 Jahre lang arbeitete der Komponist an der ersten Symphonie in c-Moll, die den Schatten des übermächtigen Vorbildes Ludwig van Beethoven erkennen lässt. Die spürbare Schwere, die besonders zu Beginn in den gleichmäßigen Paukenschlägen ertönt, scheint in der zweiten Symphonie von ihm abgefallen zu sein. In der idyllischen Umgebung des Wörthersees entstanden, drückt dieses Werk eine versöhnliche Leichtigkeit aus. Ebenfalls im Sommer entstanden, bestimmen naturhafte Klänge auch Brahms’ dritte Symphonie. Sanfte F-Dur-Klänge setzen das Naturthema der zweiten Symphonie fort. »Welch ein Werk … Wie ist man umfangen von dem geheimnisvollen Zauber des Waldlebens!«, schrieb Clara Schumann dem Komponisten in einem Brief. Als komplexes musikalisches Gebilde entpuppt sich die vierte Symphonie, deren vierter Satz einen völlig neuartigen Stil aufweist: die vielschichtige Form besteht in der Wiederholung und Variation des Hauptthemas. Das Symphonieorchester Vorarlberg widmet sich dem Protagonisten der Oper im Festspielhaus: Don Quichotte. Der »sinnreiche Junker«, wie ihn Miguel de Cervantes nannte, inspirierte Richard Strauss zu seinen Fantastischen Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters für Violoncello und Orchester. Der unstete, umherstreunende Ritter, Le chevalier errant, wurde auch zum Titelgeber eines Balletts des französischen Komponisten Jacques Ibert. In Maurice Ravels Liedern des Don Quichotte an seine Geliebte Dulcinée zeigt sich das träumerische Gemüt des selbsternannten Ritters. Am Pult dieses Konzertes ist die junge Dirigentin Ariane Matiakh zu erleben, die ab der Spielzeit 2019|20 als Generalmusikdirektorin die Oper Halle leiten wird. Das detaillierte Programm der Orchesterkonzerte finden Sie in der Heftmitte. Die Orchesterkonzerte werden präsentiert von 28

DON QUICHOTTE OPER IM FESTSPIELHAUS Der selbst ernannte »Ritter von der traurigen Gestalt« gehört seit Jahrhunderten zu den faszinierendsten Figuren der Weltliteratur. Seine Großzügigkeit, seine Moral, aber auch seine Fantasie, beeindruckt und inspiriert Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Prägung. Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen, in denen er furchtbare Riesen sieht, wurde zum Symbol seiner Identität. Auf der Opernbühne machte ihn der französische Komponist Jules Massenet zum leidenschaftlich Liebenden. Er singt Dulcinea ein wunderschönes Ständchen und bringt ihren gestohlenen Schmuck aus den Händen gefährlicher Räuber zurück, dennoch lehnt sie seinen Heiratsantrag ab. In Massenets Oper nach Jacques Le Lorrains Schauspiel wird Don Quichottes Angebetete zur realen Bühnengestalt, anders als in Miguel de Cervantes’ ursprünglicher Vorlage. Massenet war von dieser Idee begeistert: »Sie trug das Element weiblicher Schönheit in unser Stück, und unser Don Quichotte erhielt damit zugleich einen mächtigen poetischen Anreiz, starb er doch in diesem Falle aus echter Liebe zur schönen Dulcinea, die eine solche Leidenschaft in hohem Maße rechtfertigte.« Die Liebe des Ritters wird in der Oper zum entscheidenden Motor seiner Handlungen. Für sie begibt er sich in Lebensgefahr, versprach Dulcinea ihm doch ihre Liebe, wenn er ihren Schmuck zurückbringe. Als die Räuber ihn umbringen wollen, rührt er sie mit seinem Abschiedsgebet so sehr, dass sie ihm das Leben und den Schmuck schenken. Dem Wechselspiel von Fantasie und Wirklichkeit spürt Massenet in seiner Musik nach. Gekonnt verleiht der Komponist den unterschiedlichen dramatischen Situationen ihren eigenen musikalischen Stil. Mit Kastagnetten und prägnanten Rhythmen illustriert er das spanische Dorfleben. Dulcineas Verehrer besingen ihre Schönheit in madrigalartigem Ton, schillernde Farben im Orchester begleiten Don Quichottes Liebeserklärung. Die aus Paris stammende Regisseurin Mariame Clément hat in den vergangenen Jahren mit Inszenierungen unter anderem im Theater an der Wien, an der Opéra national du Rhin Strasbourg, Oper Graz, Opéra national de Paris, Royal Opera House Covent Garden und beim Glyndebourne Festival auf sich aufmerksam gemacht. OPER IM FESTSPIELHAUS DON QUICHOTTE Jules Massenet Comédie héroïque in fünf Akten (1910) | Libretto von Henri Cain nach Jacques Le Lorrains Le Chevalier de la longue figure (1904) | In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung Antonino Fogliani Insze nie rung Mariame Clément Bühne | Kostüme Julia Hansen Licht Ulrik Gad Prager Philharmonischer Chor Wiener Symphoniker Premiere 18. Juli 2019 – 19.30 Uhr Vorstellungen 21. Juli – 11.00 Uhr 29. Juli – 19.30 Uhr | Festspielhaus Preise siehe Seite 42 Einführungsvorträge 45 Minuten vor Beginn 29

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