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Festspielzeit Frühling 2015

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Das Magazin der Bregenzer Festspiele

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DIE SCHURKEN MUSIK IM GEPÄCK Die Schurken sind Unterwegs nach Umbidu 22

Wo liegt Umbidu? Landkarten, Atlanten, selbst Karten im Internet schweigen zu diesem Namen. Es muss ein geheimnisvoller Ort sein, zu dem sich die vier kauzigen Gestalten an einem ungemütlichen Abend aufmachen. Getroffen haben sie sich unter einer Brücke, zu sprechen gibt es nicht viel, wohin sie wollen, wissen sie auch nicht so recht, aber irgendwie spüren die vier, dass sie gemeinsam etwas erreichen können. Bald kommen die vier Eigenbrötler darauf, dass in drei Wochen 45-mal im Wiener Konzerthaus aufgeführt wurde, lässt sie die Leidenschaft, für und mit jungen Menschen Aufführungen zu entwickeln, nicht mehr los. »Wir haben Feuer gefangen für die Idee, Kinder in Kontakt mit der Leidenschaft für Musik zu bringen«, sagt Martin Deuring mit Bezug auf den britischen Choreographen Royston Maldoom, dessen Tanzprojekt Rhythm is it! gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern 2004 auch die Kinokassen füllte. Leidenschaft für die Musik allein »Wir haben Feuer gefangen für die Idee, Kinder in Kontakt mit der Leidenschaft für Musik zu bringen.« sonst seien sie nicht mehr zur Ruhe zu bringen. Als Martin Deuring das erzählt, klingt es so, als sei das auch schon vorgekommen … Musik zu erleben und Musik zu machen, zählen die Schurken zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Natürlich macht Musik die Menschen auch schlau, wie zahlreiche Kenntnisse der Hirnforschung beweisen. Auch damit beschäftigen sich die Schurken. Martin Schelling erzählt von einem Schweizer Experiment, bei dem in der Schule eine Stunde weniger Mathematik und mehr Musik unterrichtet wurde und die Schüler trotzdem die besseren Mathematik-Ergebnisse erzielten. »Der künstlerische Ausdruck gehört zum Menschen«, ist Deuring überzeugt, er müsse nur stimuliert werden, denn ohne Stimulation von außen entwickle sich beim Menschen nicht einmal der aufrechte Gang. CROSSCULTURE sie zusammen musizieren können. Jeder von ihnen hat nämlich ein anderes Instrument dabei: eine Trompete, ein Akkordeon, eine Klarinette, einen Kontrabass. Und jeder von ihnen hat Melodien im Kopf, die sie zusammen spielen können, von Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Henry Purcell, György Ligeti und Astor Piazzolla. Das neueste Stück des Vorarlberger Ensembles Die Schurken beschäftigt sich mit dem Unterwegssein. Und der Lust am Musizieren, die die jungen Zuschauer anstecken soll. »Wenn man selber ein Stück total lässig findet, kann sich ein Kind kaum entziehen«, erklärt Martin Deuring, der mit dem Kontrabass das größte Instrument der Gruppe spielt. Schon seit zehn Jahren begeistern der Trompeter Stefan Dünser, der Akkordeonist Goran Kovacevic, der Klarinettist Martin Schelling und Martin Deuring vor allem das junge Publikum für Musik. Seit die aktiven Musiklehrer und Musiker 2004 ein Kinderstück für die Jeunesse auf die Bühne gebracht haben, das reicht aber nicht aus. Um junge Menschen zu begeistern, hilft eine Geschichte, die auch visuell präsentiert wird. »Das Wichtigste ist Timing«, erklärt Martin Schelling. »Schnelle Stücke kann man länger spielen als langsame, die Kinder meistens langweilig finden.« Etwas Unerwartetes, nicht Alltägliches spreche Kinder oft an. Immer wieder gewähren sich die Schurken auch Raum für Improvisation, um auf ihre Zuschauer unmittelbar reagieren zu können. Manchmal bringen sie sie auch zum Ausflippen, doch dann brauche es einen klaren dramaturgischen Schnitt, 23 Ein bisschen kriminell sind die Schurken bei ihrer Leidenschaft gerne, daher erklärt sich auch ihr Name, den sie George Bush junior zu verdanken haben. »Verbrecher und Halunken sind schlimm. Aber Schurken haben meistens etwas Sympathisches. Wenn sie erwischt werden, werden sie aber dennoch eingesperrt.« Das sollte nicht passieren, denn für die Reise nach Umbidu gibt es noch einiges zu packen. Eine Polka von Johann Sebastian Bach muss noch arrangiert werden und die Regisseurin Sara Ostertag sieht schon der nächsten Probenphase entgegen …

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