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Festspielzeit Frühling 2019

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Das Magazin der Bregenzer Festspiele

SPIEL AUF DEM

SPIEL AUF DEM SEE

HAND IN HAND FÜR RIGOLETTO STÜCK FÜR STÜCK ENTSTEHT IN DER FESTSPIELBUCHT DERZEIT DIE KULISSE FÜR VERDIS RIGOLETTO. SCHON JETZT LÄSST DER BÜHNENAUFBAU ERKENNEN: ES WIRD SEHR BEWEGLICH. RIGOLETTO Selten wurden die Handwerkskünstler so gefordert, erzählt Bertram Meusburger, Leiter der Schlosserei der Bregenzer Festspiele: »Die Bühne für Rigoletto ist ein äußerst komplexes Schwergewicht.« Bei Projektleiter Meusburger laufen die Fäden der verschiedenen Bauteile für das zentrale Bühnenelement zusammen, er koordiniert das Projektteam. Er sorgt dafür, dass die rund hundert Spezialisten und Spezialistinnen aus Holz- und Stahlbau, Kunststofftechnik, Kaschur, Steuerungstechnik, Akustik, Beleuchtung mit den zahlreichen anderen Sparten passgenau umsetzen, was der Fantasie von Philipp Stölzl (Regie und Bühnenbild) und Bühnenbildnerin Heike Vollmer entsprungen ist. Der Hauptdarsteller des Bühnenbilds ist bereits seit Februar auf der Seebühne zu sehen: Alles wird sich um einen überdimensionalen Kopf drehen. Seine Maße: 13,5 Meter hoch, bis zu 11,3 Meter breit. Allein die Augäpfel haben einen Durchmesser von 2,7 Metern. Der Kopf ist flexibel, »mobile«, wie der Herzog in Giuseppe Verdis Oper alle Frauen abfällig bezeichnet, könnte man scherzen. Der Kopf wird sich nach zwei Seiten drehen, seine Blicke Richtung Stadt oder Richtung Strandbad richten. Er wird aber auch den Mund aufmachen. Sich nach vorne beugen, hinunter zum Wasser. »Und dann kann dieser Kopf etwas oder jemanden ausspucken oder schlucken?«, frage ich neugierig. »Ja, da wird einiges geschehen«, hält sich Meusburger bedeckt. Die Details werden nach und nach sichtbar werden. Bereits jetzt lässt sich erahnen, welches Gesicht der Kopf haben wird: das eines Clowns. Werden wir das Konterfei des zynischen Hofnarren Rigoletto sehen? ALLES DREHT SICH UM DEN KOPF Bühnenbildnerin Heike Vollmer, die gemeinsam mit Regisseur Philipp Stölzl die Rigoletto-Szenerie entworfen hat, gibt keine Einzelheiten preis. Sie verrät aber, warum man sich für einen Kopf, »auf, in dem und um den sich das meiste abspielt«, als zentrales Bühnenelement entschieden hat. »Wir wollten ein Bühnenbild, das sich verändern lässt. Wir suchten nach einem Element, das Emotionen wie Trauer, Freude, Entsetzen trotz des großen Abstands zum Publikum wahrnehmbar macht.« Inspirieren ließen sich die beiden von Verdis Musik. »Im ersten Akt vermittelt sich aus dem Hintergrund eine Art ›Jahrmarkt-Musik‹, diese mischt sich im Verlauf mit den vordergründigen Absichten des Herzogs und man befindet sich mitten in einer dekadenten, männlich dominierten Gesellschaft. Diese aufkommende Jahrmarktsstimmung gepaart mit den chauvinistischen Machtspielen des Herzogs ist ein Aspekt, den wir in unserem Bühnenbild thematisieren.« Heike Vollmer arbeitet erstmals für die Bregenzer Festspiele. Das Naturschauspiel rund um die Seebühne durch Kunst zu ergänzen und gleichzeitig theatrale Vorgänge sichtbar zu machen, sei eine große Herausforderung, sagt Vollmer: »Die Bühne ist sehr groß, man muss entsprechend groß denken. Egal, wo jemand sitzt, das Bühnenbild muss sich von jedem Platz aus erschließen und das Interesse des Zuschauers für die Vorgänge auf der Bühne wecken.« Doch nicht alle künstlerischen Ideen lassen sich auch umsetzen. Wind, Nässe und Sicherheitsvorschriften setzen Grenzen. Gemeinsam mit der technischen Abteilung suche man dann nach den besten Lösungen. TECHNISCHES MEISTERWERK Meusburger, seit 25 Jahren für die Bregenzer Festspiele tätig, hat seit André Chenier Erfahrung mit 9

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