Aufrufe
vor 8 Jahren

Festspielzeit Sommer 2015

  • Text
  • Bregenzerfestspiele
  • Mitchell
  • Feldman
  • Alfons
  • Bregenz
  • Festspiele
  • Bregenzer
  • Oper
  • Festspiele
  • Hoffmann
  • Turandot
  • Musik
  • Festspielhaus
  • August
  • Liebe
  • Hoffmanns
  • Festspiel
  • Zeit
Das Magazin der Bregenzer Festspiele

SPIEL AUF DEM SEE Rund

SPIEL AUF DEM SEE Rund 160 Tonnen Stahl und sechzig Tonnen Holz wurden für die Mauer im Bodensee verbaut. Damit das Bühnenbild Wind und Wetter standhält, sorgen 115 Tonnen Beton- und Stahlklötze als Gegengewicht für die notwendige Stabilität. geschaffen. Die Steinattrappen aus Holz, Putz und Farbe wirken täuschend echt. In der Mauer versteckt sind 59 Lautsprecher für das bekannte Bregenzer Richtungshören. Stabil wird das Mauerwerk durch eine Konstruktion aus Stahl, Beton und Holz. 29.000 Einzelteile bilden das Ganze. Auf den Pfählen der Seebühne ruhen 335 Tonnen. »72 Meter Breite, das ergibt eine Segelfläche von 720 Quadratmetern«, rechnet Gerd Alfons, der Technische Direktor der Bregenzer Festspiele. »Das muss man erst mal festhalten«, umschreibt er die Anforderungen an die Statik. Segeln sollte außer einer Barke und einem Kahn bei Turandot nichts. Das Bühnenbild muss selbst extreme Wettersituationen wie Sturm und Schlagwetter aushalten. Ausgerichtet ist die Konstruktion auf Windgeschwindigkeiten für Personen bis 80 Stundenkilometer, bei höheren Windstärken muss die Bühne verlassen werden, sie hält aber bis zu 125 Stundenkilometern stand. SINGEN IN LUFTIGER HÖHE Zwei Türme markieren die Grenzen der Kaiserstadt. Hoch über dem stadtseitigen Turm sitzt ein kleiner roter Teepavillon. Wer da oben singen wird, sollte schwindelfrei sein und gute Kondition haben. Denn hinauf in luftige 27 Meter über dem Bodensee führt eine schmale Treppe mit 45 Grad Gefälle. »Steiler als die Streif«, sind sich Technikchef Gerd Alfons und Bühnenmeister Manfred Achberger einig. Zur Sicherheit werden die Turandot-Darsteller bei ihrem Treppeneinsatz angeseilt. Geländer, für das Publikum unsichtbar, sichern zusätzlich. Das mit den Geländern sei so eine Sache, sagt Achberger. Denn 6 bei jeder Inszenierung entstünden zwischen Bühnenbildnern und Sicherheitsbeauftragten heftige Diskussionen. »Bühnenbildner und Geländer, das ist wie Feuer und Wasser«, sagt der Bühnenmeister. Am Ende setze sich der Bühnenmeister durch, der sei schließlich für die Sicherheit verantwortlich. Der Turm Richtung Lindau wird Schauplatz grausamer Ereignisse, Details dürfen noch nicht verraten werden. Nur so viel: Prinzessin Turandot wimmelt bekanntlich ihre Brautwerber auf ganz spezielle Weise ab: Sie stellt den Heiratskandidaten unlösbare Rätsel und lässt sie dann köpfen. Als Symbol der kaiserlichen Macht lässt Marelli eine Armee aus rund 205 Terrakottakriegern aufmarschieren. Nachempfunden sind sie dem sagenhaften Skulpturen-Heer, das Archäologen in den 1970er-Jahren

TURANDOT Aus der Zeit des ersten chinesischen Kaisers der Qin-Dynastie (221-206 vor Christus) stammen die frühesten Abschnitte der CHINESISCHEN MAUER, die als Schutzwall gegen mongolische Nomadenvölker diente und das vom Zerfall bedrohte China zu einem gigantischen Reich vereinen sollte. In ihrer Blütezeit war die Mauer fast 9.000 Kilometer lang und trug dazu bei, China als Gegengewicht zu den westlichen Reichen und auch als begehrten Handelspartner zu etablieren. Heute sind noch etwa 20 Prozent des größten Bauwerks der Welt erhalten und werden als Symbol tausendjähriger Gebräuche und chinesischer Identität verehrt. Rituale wie die nächtliche Jagd auf Dämonen, aber auch prächtige Inszenierungen zu traditionellen Anlässen wie dem Drachenbootfest oder dem chinesischen Neujahrsfest werden im Zeichen der Mauer begangen. Obwohl gerne behauptet, ist die Chinesische Mauer nicht aus dem Weltall zu sehen. 7

Unsere Dokumente für Sie:

© 2021 Bregenzer Festspiele