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Festspielzeit Sommer 2021

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Das Magazin der Bregenzer Festspiele

STETES FEILEN AN DER

STETES FEILEN AN DER TECHNIK SPIEL AUF DEM SEE Die Bregenzer Festspiele bieten dem Publikum des Spiels auf dem See ein weltweit einzigartiges Klangerlebnis. Dahinter steht unter der Abkürzung BOA 2.0 ausgeklügelte Technik. Sie garantiert die akustische Raumsimulation auf höchstem Niveau. Dieses Jahr kommen 270 schlanke Lautsprecher hinzu und verstärken bei den Besucherinnen und Besuchern den Eindruck, mitten im Geschehen zu sein. Rund 100 Lautsprecher (grün) sind im Rigoletto-Bühnenbild versteckt und ermöglichen gemeinsam mit jenen im Zuschauerraum ein Raum- und Richtungshören. Den Röntgenblick mit allen technischen Installationen gibt's online auf vtour.bregenzerfestspiele.com.

Das Spiel auf dem See ist nicht nur für opulente Bühnenbilder und außergewöhnliche Inszenierungen bekannt, auch das Klangerlebnis steht für höchste Qualität. Das Tonsystem Bregenz Open Acoustics (BOA) begeisterte bei seiner Einführung vor bald 20 Jahren gleichermaßen Publikum und Fachwelt. In einem mehrjährigen Projekt wird es zu BOA 2.0 weiterentwickelt. 29 Lautsprecher-Masten in drei unterschiedlichen Höhen rund um die Seetribüne ersetzten bereits 2019 in einem ersten Schritt das bis dahin verwendete Lautsprecher-Band. Das so erzielte ausgewogene räumliche Klangerlebnis wird ab dieser Saison mit 270 zusätzlichen Lautsprechern noch gesteigert. Diese Lautsprecher sind unter 30 Sitzreihen im Zentrum des Besucherbereiches angebracht. Unauffällig. Denn das Publikum soll nicht davon abgelenkt werden, wie und wo die Bregenzer Festspiele die Magie des perfekten Klangs entfalten. SYNCHRON SEHEN UND HÖREN Ein enormer technischer Aufwand ist dafür notwendig, mit der hochinnovativen Computertechnologie des neuen Tonmischpults als Herzstück und beeindruckender Rechnerleistung im Server-Hintergrund. Es geht schließlich darum, in den riesigen Dimensionen von Seebühne und Tribüne die akustischen, also physikalischen Gegebenheiten mit den Eigenschaften des menschlichen Gehörs in Einklang zu bringen. Experten könnten sich stundenlang in der Schilderung der entsprechenden Details verlieren. Lassen wir Clemens Wannemacher, Leiter der Tonabteilung, wenigstens kurz zum entscheidenden Gesetz der ersten Wellenfront ausholen. Es besagt: Wir ordnen als Hörende alle, auch zeitverzögerte Schallsignale jener Richtung zu, aus der das erste Signal bei uns eintrifft. »Folglich sollte es bei einer Musiktheateraufführung von dort kommen, wo wir die Sängerin oder den Sänger optisch wahrnehmen. Dieses sogenannte Richtungshören haben die Bregenzer Festspiele bereits seit Jahrzehnten erfolgreich umgesetzt.« Laienhaft ausgedrückt, entscheiden aber auch die Schallreflexionen über Wohlklang oder Dissonanz – beispielsweise jene, die vom Boden ausgehen. Genau hier kommen die neuen 270 Lautsprecher ins Spiel und zünden die nächste Stufe des qualitativen Hörgenusses. Sie werden über nicht weniger als 96 verschiedene Kanäle angesteuert. »Auch hier geht es um die Synchronisation von Sehen und Hören: Die unterschiedlich langen Wege, die der Schall zwischen den verschiedenen Quellen auf der Seebühne und den weit auseinander liegenden Sitzplätzen auf der Tribüne zurücklegen würde, müssen überbrückt werden«, erklärt Wannemacher. Um diese Herausforderung an einer Zahl festzumachen: 70 Millisekunden beträgt die Verzögerung, mit der ein Ton aus der vorderen Mitte der Seebühne bei der entferntesten Reihe mit darunter verbauten Lautsprechern ankommt, gegenüber jener, die sich am nächsten befindet. 70 Millisekunden klingen nach sehr wenig, sind in Wirklichkeit jedoch deutlich wahrnehmbar. NEUE ÜBERTITEL-ANLAGEN Die zusätzlichen Lautsprecher sind nicht die einzige technische Neuerung in diesem Festspielsommer. Eine weitere Verbesserung betrifft die beiden Übertitel-Anlagen links und rechts der Seebühne. Mobilkran und Taucher standen im Mai im Einsatz, um die zwei 4x1 Meter großen Installationen auszutauschen und im Seegrund zu verankern. Wurden bisher die Textzeilen auf Reflexionsflächen projiziert, kommt ab diesem Jahr LED-Technik zum Einsatz. »Damit lässt sich die Lichtstärke exakt steuern und optimal anpassen«, erklärt Adrian Boss von der Lichtabteilung, »der größte Vorteil für unser Publikum aber ist, dass die Übertitel nun auch aus extremen Blickwinkeln ohne Einschränkungen bestens lesbar sind.« SPIEL AUF DEM SEE RIGOLETTO Giuseppe Verdi Oper in drei Akten (1851) | Libretto von Francesco Maria Piave nach Victor Hugos Le Roi s'amuse (1832) | In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Premiere 22. Juli 2021 – 21.15 Uhr Vorstellungen siehe Spielplan in der Heftmitte RIGOLETTO 9

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