DAS GANZE KUB IST BILD UND KLANG DIE SOMMERAUSSTELLUNG DES KUNSTHAUS BREGENZ BIETET ERNEUT EINEN SPANNENDEN RAHMEN FÜR MUSIKALISCHE KOSTBARKEITEN KUNSTHAUS BREGENZ Anri Sala Time No Longer, 2021 18
In der letzten Festspielwoche, wenn draußen am See die letzten Vorstellungen über die Bühne gehen, gibt es an anderen Spielstätten des Festivals noch einmal gänzlich Neues zu erleben. Seit dem Frühjahr 2015 haben die Bregenzer Festspiele in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Bregenz mehrere Einblicke in die Entstehung der Oper Wind von Alexander Moosbrugger und Flaka Haliti geboten. DER LIEBE AUF DER SPUR Die Vorlage für Wind lieferte der 1499 erschienenen Roman Hypnerotomachia Poliphili von Francesco Colonna. Darin träumt Poliphilo von seiner geliebten Polia und wandelt auf der Suche nach ihr durch eine wahrlich utopische Welt: ein fantastischer Garten, bezaubernde Tiere, lieblich plätschernde Wasser, Musen und Nymphen. Auch im Konzert im KUB begibt sich die Sängerin Hanna Herfurtner, die in Wind die Polia verkörpert, mit dem schlafenden Helden auf die Reise durch seinen Traumgarten. Mit ihrem Ensemble THE PRESENT verknüpft sie Alte und Neue Musik und spürt im KUB musikalisch der großen Liebe nach, begleitet von der Sehnsucht nach vergangenen goldenen Zeiten. Neben Kompositionen des 15. und 16. Jahrhunderts von Josquin Desprez, Luca Marenzio, Carlo Gesualdo, Cipriano di Rore und Claudio Monteverdi erklingen auch zeitgenössische Töne von Wolfgang Heiniger, eine Uraufführung von Sidney Corbett, Musik der jungen preisgekrönten Komponistin Catherine Lamb und von Lucia Ronchetti. In ihren 2013 entstandenen Blumenstudien interpretierte sie Madrigale von Carlo Gesualdo neu und formte sie unter anderem mit Texten wie der Elegie Die Metamorphose der Pflanzen von Johann Wolfgang Goethe zu einem neuen Werk. ANRI SALA IN DER KUB SOMMERAUSSTELLUNG Zeitgleich mit den Bregenzer Festspielen präsentiert das KUB auch seine Sommerausstellung, die in diesem Jahr dem Künstler Anri Sala gewidmet ist. Salas transformativen, zeitbasierten Werke entwickeln sich aus einem dichten Beziehungsnetz zwischen Klang, Bild und Architektur. Ein wiederkehrendes Medium in der Ausstellung ist der Film. Dabei gibt es bei Sala im Gegensatz zum herkömmlichen Kino kein stringentes Narrativ oder gar Schauspielerinnen und Schauspieler – es sind vielmehr musikalische Stücke, die in den Arbeiten zu Protagonistinnen und Protagonisten werden. Das Filmische entsteht aus dem Musikalischen und nicht, wie üblich, umgekehrt. Dabei tauchen die Besucherinnen und Besucher in ein bildhaft-akustisches Raumerlebnis ein. Das KUB mit seiner auratischen Präsenz und besonderen Akustik bietet den perfekten Resonanzkörper für die Kunst Anri Salas, die stets den Ausstellungsraum miteinbezieht. Dabei geht es ihm nicht darum, einfach auf den gegebenen Raum zu reagieren, sondern darum, die Bedingungen dafür herzustellen, dass die verschiedenen Arbeiten miteinander und mit dem Publikum in Beziehung treten können. In der Ausstellung in Bregenz sind neuere und gänzlich neue Werke zu sehen. Ein Plattenspieler, freischwebend in einer verlassenen Raumkapsel, eine Gartenschnecke, die sich langsam über einen Violabogen bewegt, das leise Scharf und Unscharf der Architektur, eine alte Druckwalze, deren metallenes Muster in gespenstische Töne übersetzt wird. All dies sind Elemente und Bilder, die Anri Sala einsetzt, um bestehende Bedeutungszusammenhänge zu hinterfragen. KONZERT IM KUB 10. August 2021 – 21.00 Uhr THE PRESENT Sopran Hanna Herfurtner, Olivia Stahn Alt Amélie Saadia Tenor Tim Karweick Bass Felix Schwandtke Theorbe Lee Santana KUB 2021.03 ANRI SALA Die Ausstellung ist noch bis zum 10. Oktober 2021 zu erleben. www.kunsthaus-bregenz.at KUB ÖFFNUNGSZEITEN Täglich geöffnet 10.00 – 18.00 Uhr Donnerstag 10.00 – 20.00 Uhr Kostenlose Kurzeinführungen während der Festspielzeit Donnerstag – Sonntag, jeweils um 16.00 Uhr www.kunsthaus-bregenz.at KONZERT IM KUB 19
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