»Die Italienerin in Algier ist ein ziemlich verrücktes Stück in typischer Rossini-Turbulenz.« BRIGITTE FASSBAENDER OPERNSTUDIO AM KORNMARKT wichtig ihr eigener Beitrag zur Entstehung des Ganzen ist. Und sie müssen für die Sache brennen und verstehen, dass sie auch schauspielerisch gefordert werden. Das Singen sollte selbstverständlich sein. Woran erkennen Sie ein Talent? Und wie wird aus einem Talent eine große Künstlerpersönlichkeit? Die erste Voraussetzung, um den Beruf des Sängers oder der Sängerin zu wählen, muss ein hervorragendes Stimmmaterial sein, unter allen Umständen. Dazu kommen dann eine möglichst hohe Musikalität, Charisma, Fleiß und Konzentration auf die Sache. Eine Künstlerpersönlichkeit wird man nur durch solides Können und souveräne Beherrschung seiner Mittel, sodass man zum Interpreten heranwächst. Vor zwei Jahren haben Sie Ihre Memoiren veröffentlicht, im Rahmen der Festspielgespräche werden Sie am 7. August daraus lesen. Wie haben Sie den Schreibprozess, die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie empfunden? Als Titel haben Sie ein Zitat aus Richard Strauss’ Rosenkavalier gewählt: »Komm’ aus dem Staunen nicht heraus«. Worüber staunen Sie rückblickend am meisten? Ich staune, was aus mir geworden ist, mit sehr viel harter Arbeit, Fleiß und glückhaften Konstellationen. Und wie logisch sich mein Weg nach dem Singen fortentwickelt hat. Aber am meisten staune ich – dankbar – darüber, dass ich immer noch gefragt bin und Theater machen darf. OPERNSTUDIO AM KORNMARKT DIE ITALIENERIN IN ALGIER Gioachino Rossini Komische Oper in zwei Akten (1813) | Libretto von Angelo Anelli | In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Premiere 16. August 2021 – 19.30 Uhr Vorstellungen 18., 20. und 21. August – 19.30 Uhr | Theater am Kornmarkt Als Bewältigung eines Verdrängungsprozesses. Ich hatte nie Zeit – und auch Scheu –, mich mit meiner Vergangenheit und der Entwicklung meines Lebensweges auseinanderzusetzen. Das war ein spannender, oft aber auch schmerzlicher und subtiler Vorgang. Präsentiert von GrECo Internaonal Risiko- und Versicherungsmanagement VMG Versicherungsmakler In Kooperation mit 6
DIE MEISTERKLASSE ALS TALENTESCHMIEDE BEREITS ZUM FÜNFTEN MAL IST BRIGITTE FASSBAENDER ALS GESANGSPÄDAGOGIN FÜR JUNGE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER IN BREGENZ ZU GAST Nur 18 Tage soll Gioachino Rossini gebraucht haben, um Die Italienerin in Algier zu komponieren – zumindest laut eigener Aussage. Für den erst 21-Jährigen war die Uraufführung in Venedig 1813 ein voller Erfolg. Seine Opera buffa erzählt die Geschichte der schönen Isabella, die ihren Geliebten Lindoro trickreich aus den Fängen Mustafas zu befreien versucht, der allerdings selbst ein Auge auf die temperamentvolle Italienerin geworfen hat. DIE ITALIENERIN IN ALGIER Die Bregenzer Festspiele zeigen Rossinis spritzige Komödie im Rahmen ihres Opernstudios, das jungen Talenten die Möglichkeit gibt, große Rollen in einer geschützten Atmosphäre zu erarbeiten und Bühnenerfahrung zu sammeln. Seit 2015, mit Beginn der Intendanz von Elisabeth Sobotka, gibt es diese Form der Nachwuchsförderung in Bregenz. Bereits zum fünften Mal unterstützt Brigitte Fassbaender das Opernstudio als Mentorin und Leiterin der Meisterklasse. Ihre Bühnenerfahrung an junge Sängerinnen und Sänger weiterzugeben, sie zu fordern und fördern, ist für die gefragte Gesangspädagogin eine Herzensangelegenheit. Leidenschaftlich und einfühlsam, aber auch streng und hartnäckig arbeitet sie mit den jungen Talenten an Technik, Stil und Interpretation. Am 15. Juli 2021 fand die öffentliche Meisterklasse von Brigitte Fassbaender statt, bei der das Publikum die faszinierende und anstrengende Arbeit mit und an der menschlichen Stimme miterleben konnte. Dieses Jahr sind das Alberto Comes (Mustafa), Sarah Yang (Elvira), Florence Losseau (Zulma), Hubert Kowalczyk (Haly), Spencer Britten (Lindoro), Maria Barakova (Isabella) und Pierpaolo Martella (Taddeo) – noch vor den szenischen Proben zur Italienerin in Algier konnten sie in Brigitte Fassbaenders Meisterklasse vertiefen, worauf es für eine große Gesangskarriere ankommt. Nach dem großen Erfolg von Der Barbier von Sevilla 2018 ist Die Italienerin in Algier bereits das zweite Rossini-Werk, das die Kammersängerin im Bregenzer Opernstudio nicht nur pädagogisch begleitet, sondern auch selbst inszeniert. Am 16. August feiert das turbulente Liebesabenteuer Premiere. BRIGITTE FASSBAENDER ist eine der renommiertesten Künstlerinnen unserer Zeit. Ihre internationale Karriere als Mezzosopranistin führte sie an alle bedeutenden Opern- häuser der Welt, über 350 Einspielungen dokumentieren die Stimmkunst der vielfach preisgekrönten Kammersängerin. Seit 1995 widmet sie sich ganz der Regie: Inzwischen hat die gebürtige Berlinerin über 60 Inszenierungen auf die Bühne gebracht. 7
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