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Festspielzeit Sommer 2022

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Gioachino Rossinis Die

Gioachino Rossinis Die Italienerin in Algier feiert am 8. Juli, noch vor der offiziellen Festspieleröffnung, Premiere im Theater am Kornmarkt. 30

»JEDER TAKT STECKT VOLLER VERBORGENER JUWELEN« Jonathan Brandani hat alle Hände voll zu tun: In dieser Saison wird er sowohl Rossinis Italienerin in Algier als auch Haydns Armida dirigieren. Gemeinsam mit den jungen Talenten des Opernstudios nimmt er die Werke genau unter die Lupe und entdeckt Erstaunliches – von Verzierungskunst bis Quantenphysik. OPERNSTUDIO Wer liebt diese Oper eigentlich nicht? Schon bei der Uraufführung in Venedig im Jahr 1813 war Die Italienerin in Algier ein riesiger Erfolg, mit einem begeisterten Publikum und einem zufriedenen Impresario hatte der erst 21-jährige Gioachino Rossini seinen Ruf als Theatermann und Komödienexperte gefestigt, und bis heute gehört die innerhalb kürzester Zeit entstandene Opera buffa – je nach Quelle ist von 27 oder sogar nur 18 Tagen die Rede – zu seinen populärsten Werken. Da geht es auch Jonathan Brandani nicht anders. »Die Italienerin in Algier ist ein Meisterwerk des italienischen Belcanto, gespickt mit wunderschönen Melodien«, schwärmt der Dirigent aus Lucca, der erst voriges Jahr sein Amt als künstlerischer Leiter der Calgary Opera in Kanada angetreten hat. »Die berauschende Musik von Rossini katalysiert das Komische in der Geschichte und fesselt den Zuhörer von den allerersten Takten der Ouvertüre bis zum Ende der Oper.« STARKE FRAUEN Die skurrile Handlung um die temperamentvolle Italienerin Isabella, die sehr genau weiß, wie man besitzergreifende Machos in die Schranken verweist, könnte sogar auf einer wahren Begebenheit beruhen: Isabellas historisches Vorbild ist möglicherweise eine Mailänderin namens Antonietta Frapolli, die sich 1808 selbst aus der Gefangenschaft des Bey von Algier befreien und über Venedig in ihre Heimatstadt Mailand zurückkehren konnte. Der Stoff entsprach jedenfalls genau der Orientmode des 18. und 19. Jahrhunderts, und Rossini traf damit zielsicher den Geschmack seiner Zeit. Der Turban bleibt in der Inszenierung von Brigitte Fassbaender allerdings in der Requisitenkammer. Im Rampenlicht stehen hier ganz die schrägen Typen, starken Charaktere und die verrückte Handlung. »Sie hat einen sehr kreativen und fantasievollen Zugang zu Rossinis Oper«, lobt Brandani die Regiearbeit der großen Künstlerin. »Vor allem habe ich es geliebt, wenn sie den jungen Sängern demonstriert hat, wie man sich auf der Bühne gibt und bewegt – sie ist eine so charismatische Interpretin!« SINGENDES ORCHESTER Dass in der Oper der Gesang den Ton angibt, berücksichtigt Jonathan Brandani auch bei den Musikerinnen 31 JONATHAN BRANDANI und Musikern im Graben. »Ich trainiere das Orchester, zu atmen und zu singen wie ein Sänger«, erklärt er. »Wir müssen sowohl eine solide Stütze bieten als auch eine exzellente Reaktionsfähigkeit auf das Bühnengeschehen haben. Tempowechsel und dynamische Schattierungen müssen nahtlos, spontan und in Sekundenschnelle vonstattengehen – und dazu müssen wir daran arbeiten, hervorragende Begleiter zu werden.«

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