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Festspielzeit Sommer 2023 - 1

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Das Magazin der Bregenzer Festspiele

JUNGE TISCHLEREI-

JUNGE TISCHLEREI- TALENTE JUNGE FESTSPIELE Beim MINT-Projekt der Bregenzer Festspiele in Kooperation mit dem Landestheater Vorarlberg und der Mittelschule Rieden entwickeln Schüler:innen ein Theaterstück und sammeln Erfahrungen in der Theatertechnik. 32

Normalerweise geht es an Freitagnachmittagen eher gemütlich zu, und das Wochenende ist schon für viele Berufstätige eingeläutet. Nicht so in der Tischlerei der Bregenzer Festspiele: Es ist ein Freitagnachmittag im März, es wuselt und man hört Jugendliche werkeln und angeregt miteinander plaudern. Das bunte und vielfältige Programm der Jungen Festspiele ermöglicht Kindern und Jugendlichen, in die spannende Welt der Bregenzer Festspiele einzutauchen. Nicht nur zuzuhören, sondern auch kreativ mitzuwirken, ist die Devise. Zwölf Mädchen und Jungen der Mittelschule Rieden sind am Ausmessen, Anzeichnen, Bohren und Sägen. Angeleitet von Tischler Jürgen Bahl, Tischlerin Shantira Kosol und Beleuchter Matthias Zuggal basteln die Jugendlichen an 18 Würfeln, die später als Bühnenbild in einem selbst entwickelten Theaterstück zu sehen sein werden. Zu Beginn des Nachmittags teilen sich die zwölf in drei Gruppen auf: Zwei Gruppen zeichnen die Bohrlöcher an und schrauben die Seiten dann aneinander. Dabei sind millimetergenaues Arbeiten und der richtige Umgang mit dem rechten Winkel wichtig. nur Deckel und Bemalung fehlen noch. Der Großteil der Schüler:innen widmet sich dem Anzeichnen und Aussägen der Formen in den Deckeln. Jürgen Bahl wacht über diese Gruppe mit Argusaugen, damit sich die Jugendlichen auch nicht verletzen. Währenddessen führt Festspiel- Kascheur Robert Grammel drei Schüler:innen in die Kunst der Malerei ein. Bevor die drei starten können, erhalten sie von Robert Maleranzüge. Anschließend zeigt der Kascheur vor, wie die Pinsel und Rollen korrekt in die Farbe eingetaucht und abgetropft werden, und erklärt, wie die Schüler:innen die Würfel am besten bemalen: zuerst die Ecken der Würfel ausmalen und von innen nach außen arbeiten. So werden die Seiten gleichmäßig bemalt und die Schüler:innen kaum mit Farbe bekleckert. Am Ende des Tages sind alle stolz auf ihr Werk: Das Bühnenbild ist fertig und bereit für seinen Einsatz im Juni. Bevor es so weit ist, trifft sich die Gruppe Ende Mai zu einem Abschluss-Workshop, in dem die Schüler:innen Einblicke in Ton- und Lichttechnik erhalten. Dort soll ihnen gezeigt werden, was es heißt, eine Veranstaltung zu »fahren«. Die Schüler:innen sammeln beim MINT-Projekt der Stadt Bregenz in Kooperation mit den Bregenzer Festspielen und dem Landestheater Vorarlberg Erfahrungen in der Theatertechnik und erarbeiten mithilfe von Theaterpädagog:innen ein eigenes Stück, welches im Juni unter dem Namen Loser – ein Stück gegen Ausgrenzung, Mobbing und Gewalt im Festspielhaus aufgeführt werden soll: Das selbstgewählte Thema des Stücks – Amoklauf und Außenseiterschule –, die Inszenierung an sich und das komplette Bühnenbild entwickeln die Schüler:innen mit Unterstützung selbst. Ebenso werden die Nachwuchs- Theatermacher:innen die vier Aufführungen selber fahren, also Ton und Licht während der Aufführung weitgehend selbständig bedienen. MINT ist ein Akronym, das für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik steht. MINT-PROJEKT Die dritte Gruppe ist für den Deckel der Würfel zuständig und sägt mithilfe von Schablonen unterschiedliche Formen aus. Damit Kreise, Herzen und andere Formen gut aussehen, ist höchste Präzision gefragt. Die Technik-Expert:innen der Bregenzer Festspiele sind erstaunt, wie gut die Jugendlichen mit Akkuschrauber und Säge umgehen können. »In der Gruppe verstecken sich schon ein paar Tischlerei-Talente«, sagt Festspiel-Tischler Jürgen Bahl augenzwinkernd. DIE KUNST DES BEMALENS Zwei Wochen später trifft sich die Gruppe zum nächsten Schritt im Bühnenbildbau: Alle Würfel sind zusammengebaut und fast fertig, In der Festspiel-Tischlerei schraubten, leimten und malten die Schüler:innen fließig an ihrem Bühnenbild. 33

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