OPERNSTUDIO 16
Zwei Opern, vierzehn Sänger:innen und eine einzigartige Regisseurin: In einem großen Operndoppel bringt das Bregenzer Opernstudio Gioachino Rossinis Der Ehevertrag und Giacomo Puccinis Gianni Schicchi auf die Bühne. Die Grande Dame der Opernwelt, Kammersängerin Brigitte Fassbaender, setzt die ungewöhnliche und humorvolle Kombination in Szene. DIE MEISTERIN DES FEINEN HUMORS Wenn sich Gioachino Rossinis Der Ehevertrag und Giacomo Puccinis Gianni Schicchi im Opernstudio die Hand geben, ist eine Fülle an musikalischem Humor, Wortwitz und Situationskomik garantiert. In Rossinis lustigem Einakter möchte der Kaufmann Tobia Mill seine Tochter Fannì an einen Geschäftspartner verheiraten. Doch die junge Frau liebt Edoardo Milfort, den sie – dank unerwarteter Großzügigkeit – am Ende auch zum Mann nehmen darf. Der Ehevertrag (La cambiale di matrimonio) ist die erste öffentlich aufgeführte Oper, mit der sich Rossini 1810 in Venedig dem Publikum präsentierte. Mehr als 100 Jahre später ist in New York Puccinis Gianni Schicchi zum ersten Mal auf der Bühne zu erleben. Diese Geschichte über einen Erbschleicher stammt ursprünglich aus Dante Alighieris Inferno, dem ersten Teil der Göttlichen Komödie. In Puccinis Dreiteiler Il trittico sorgt sie für Heiterkeit: Nachdem der reiche Buoso Donati gestorben ist, versammeln sich die Hinterbliebenen am Totenbett. Doch in dem liegt nicht der Verstorbene, sondern der clevere und ideenreiche Gianni Schicchi. Er verteilt das Erbe großzügig unter den Verwandten, die laut originalem Testament leer ausgegangen wären. Die besten Vermögenswerte vermacht er sich – quasi als Lohn für seine Dienste – kurzerhand selbst. Die Bregenzer Festspiele bringen beide Stücke gemeinsam auf die Bühne. Regie an diesem Doppelabend führt Kammersängerin Brigitte Fassbaender. Seit Festspielintendantin Elisabeth Sobotka das Opernstudio 2015 ins Leben rief, ist Fassbaender mit dabei. Mit ihrer Expertise prägte sie das Programm zur Nachwuchsförderung maßgeblich. Zur Vorbereitung auf die sommerlichen Aufführungen starteten die jungen Sänger:innen auch in diesem Frühling wieder mit einer Meisterklasse unter ihrer Leitung. Im Interview spricht sie über die Verbindung beider Stücke, die Herausforderungen, die sie für die jungen Sänger:innen des Opernstudios bereithalten, und darüber, welches Konzept sie für ihre Inszenierung gar nicht hat. DER EHEVERTRAG | GIANNI SCHICCHI 17
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