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Festspielzeit Sommer 2024 - 2

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Das Magazin der Bregenzer Festspiele

ORCHESTERAKADEMIE Die

ORCHESTERAKADEMIE Die jeweils fünf Jahre an diesen Häusern haben mir sehr viel Stabilität gegeben und ein großes Repertoire-Spektrum geschenkt. Nach zehn Jahren war der Schritt in die Freiheit aber genau der richtige, denn nur so konnte ich künstlerisch wachsen und auch an den berühmten Häusern in Wien oder an der Metropolitan Opera in New York gastieren. Jede Stimme verändert sich im Laufe der Zeit. Wie ist das bei Ihnen? In der Tat. Im Laufe der Jahre verschwand bei mir die extreme Höhe. Das passiert, wenn man breit gefächert singt und sich auch Rollen vornimmt, die außerhalb des Koloraturfachs liegen. Ich war immer neugierig und wollte unbedingt so spannende Figuren wie Bergs Lulu und Richard Strauss’ Salome angehen. Natürlich altert auch die Muskulatur des Singapparats mit dem Älterwerden des Körpers. Das bedeutet manchmal, Krisenzeiten durchzustehen und sich neu auszurichten, eventuell die Technik anzupassen und natürlich auch eine neue Balance zu finden zwischen Beruf und Leben. Da sind wir gleich beim nächsten Thema. Sie wohnen seit 15 Jahren in Griechenland und stellen sogar eigenes Olivenöl her. Ist das der perfekte Ausgleich zu Ihrer Karriere? Das ist ein wunderbarer Ausgleich und auch Nahrung für die Seele! Es ist ein ganz tolles Gefühl, mit den eigenen Händen die Früchte der Erde zu ernten und etwas Sichtbares mitzuerschaffen. Ich nehme viel Energie aus Griechenland, der Sonne und dem Meer mit in meinen Gesang! Bei der Orchesterakademie in Bregenz singen Sie ausgewählte Strauss-Lieder und den Monolog der Feldmarschallin aus dem ersten Akt des Rosenkavaliers. Was macht Richard Strauss zu einem so guten Vokalkomponisten? Das gilt nicht für jede Sängerin, aber ich habe das große Glück, dass Strauss irgendwie meine Kehle gekannt haben muss. Was mir an seinen Kompositionen gefällt, ist die emotionale Verbindung von Text und Melodie. Das macht es nicht einfach, denn er führt die Stimme in alle möglichen Winkel der Tessitur. Aber wenn man das geknackt hat, dann ist seine Schreibart für die Stimme tief beglückend. Außerdem fügt er so manchen Worten, die man sonst überlesen würde, eine derart tiefgründige Musik hinzu, dass alles dem Himmel ein Stück näher rückt. Lied ist ganz anders als Oper – wie bringen Sie beides unter einen Hut? Ich habe einmal gesagt, dass das Lied eine Oper im Innern ist. Es öffnet eine genauso große Welt und die gleichen Emotionen wie die Oper, aber aus sich selbst heraus und somit intimer. Prinzipiell ändert sich an der Art und Weise des Singens nicht viel, außer dass die Gestaltung feiner und inniger werden kann, weil man mit seiner Stimme nicht ein ganzes Opernhaus füllen muss. Was erwarten Sie von der Arbeit mit den jungen Musiker:innen der Orchesterakademie, die erstmals gemeinsam ein Orchester bilden? Erst einmal freue ich mich sehr darüber, dass neben den Orchesterwerken auch Gesangswerke erarbeitet werden. Die Individualität einer Stimme und die Art und Weise einer Sängerin zu atmen und zu interpretieren, sind Dinge, die hier dazukommen: Das gemeinsame Musizieren in Achtsamkeit ist eine grandiose Schule für die Musikalität jedes einzelnen Orchestermitglieds. Ich liebe zudem die Gespräche und Prozesse, die man in den Proben für solche Projekte miteinander führt und erlebt. Ich freue mich, wenn ich etwas Schönes und Wichtiges zum Werdegang der jungen Menschen beitragen kann. Auch ich alter Hase lerne da immer noch Neues dazu! ORCHESTERAKADEMIE der Bregenzer Festspiele und der Wiener Symphoniker in Zusammenarbeit mit der Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik Dirigent Daniel Cohen Sopran Marlis Petersen Absolvent:innen der Orchesterakademie Dozent:innen der Wiener Symphoniker Arnold Schönberg Kammersymphonie Nr. 1 für großes Orchester, op. 9b Richard Strauss Ausgewählte Orchesterlieder Richard Strauss »Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding.« Arie der Feldmarschallin Fürstin Werdenberg aus dem ersten Akt der Komödie mit Musik Der Rosenkavalier Béla Bartók Konzert für Orchester, Sz 116 VORSTELLUNG 11. August – 11.00 Uhr Festspielhaus | Großer Saal 28

SOMMER IM KUB MIT ANNE IMHOF WIDMET DAS KUNSTHAUS BREGENZ EINER DER WICHTIGSTEN KÜNSTLER:INNEN DER GEGENWART EINE UMFASSENDE AUSSTELLUNG Die KUB Ausstellung Anne Imhof – Wish You Were Gay ist eine persönliche Bestandsaufnahme der Künstlerin. Im Zentrum steht eine neue Werkgruppe, die zentrale Elemente von Imhofs künstlerischem Repertoire aufnimmt und weiterentwickelt. Wish You Were Gay zeigt Flachreliefs, großformatige Ölgemälde und Skulpturen, aber auch Bühnenelemente und Industrieleuchten sowie neue Videoarbeiten. Vor dem Hintergrund einer postapokalyptischen Isolation erkundet sie Vorstellungen von Endlichkeit, von Realität und Künstlichkeit, Zufall und Schicksal, Abwesenheit und Präsenz. Die deutsche Performance- und Medienkünstlerin lebt und arbeitet in Berlin und Los Angeles. Neben aufsehenerregenden Ausstellungen in Paris, London und Amsterdam erhielt sie 2017 bei der Biennale in Venedig den Goldenen Löwen, eine der höchsten Auszeichnungen in der Welt der bildenden Kunst. Während der Bregenzer Festspiele finden im Kunsthaus Bregenz von Donnerstag bis Sonntag täglich kostenfreie Kurzführungen statt. Diesen Sommer kommt die langjährige Zusammenarbeit der beiden Kulturinstitutionen zu einem neuen Höhepunkt: Seit drei Jahren arbeiten die drei Künstler:innen Éna Brennan, Hugo Canoilas und David Pountney im Opernatelier an einem neuen Werk. Am 15. August feiert die Oper Hold Your Breath im Rahmen der Bregenzer Festspiele ihre Uraufführung. Im Juli und August sind Ausschnitte von Hugo Canoilas’ Arbeiten auf der großen Kinoleinwand vor dem KUB täglich ab Einbruch der Dunkelheit kostenfrei zu sehen. KUB OPEN AIR KINO Im Rahmen des KUB Sommer Open Airs zeigt das KUB Sommerkino ab dem 25. Juli jeweils donnerstags vier Filme, die gemeinsam mit dem Filmforum Bregenz ausgewählt wurden. Auf das humorvolle Roadmovie Glück auf einer Skala von 1 bis 10 folgt am 1. August Cinema Sabaya und am 8. August mit Milla Meets Moses ein berührender Coming-of- Age-Film. Zum Finale läuft The Old Oak am 15. August. Der Eintritt und die Platzwahl sind frei. Start ist jeweils um 21.15 Uhr, bei jedem Wetter. KUB SOMMERAUSSTELLUNG ANNE IMHOF WISH YOU WERE GAY 8. Juni – 22. September 2024 Öffnungszeiten in der Festspielsaison: Montag bis Sonntag: 10.00 – 18.00 Uhr Donnerstag: 10.00 – 20.00 Uhr www.kunsthaus-bregenz.at VICE-VERSA-BONUS Für Festspielgäste ist der Eintritt zu Anne Imhof mit aktuellem Festspiel- ticket einmalig um EUR 4 ermäßigt. Im Gegenzug bietet die KUB Eintrittskarte eine einmalige Ermäßigung von EUR 4 auf Festspieltickets für die Veranstaltungen Hold Your Breath, Unmögliche Verbindung, Hotel Savoy und das Konzert im KUB. 29

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