SPIEL AUF DEM SEE EINE VERBORGENE ARIE UND EIN UNERWÜNSCHTER FLUCH Geschichten über Giuseppe Verdis Rigoletto Als Hofnarr amüsiert sich Rigoletto über das freizügige Leben seines Herzogs, den er tatkräftig bei dessen Eroberungen unterstützt. Sein Lachen über den erzürnten Monterone, der seine Tochter durch den Herzog entehrt sieht, bleibt ihm jedoch im Hals stecken, als dieser ihn verflucht. Ohne sein Wissen wird Rigoletto zum Mittäter bei der Entführung seiner eigenen Tochter Gilda, die er schützend zu Hause eingesperrt hält. In der Zuwendung des Herzogs sieht sie einen Ausweg aus der Obhut ihres Vaters. Dieser aber hat einen Mörder beauftragt, um den egoistischen Liebschaften des Herzogs ein endgültiges Ende zu bereiten. Doch als Rigoletto die verhüllte Leiche ins Wasser werfen möchte, hört er erneut dessen zynisches Credo »La donna è mobile« und fürchtet um das Leben seiner Tochter … Der Komponist Giuseppe Verdi ahnte wohl, welche Wirkung diese Arie des Herzogs beim Publikum erzeugen wird. Dem Tenor der Uraufführung 1851, Raffaele Mirate, redete Verdi ins Gewissen: »Du musst mir dein Ehrenwort geben, dass du diese Kantilene nicht zu Hause singen wirst, dass du sie nicht summen wirst, dass du sie nicht pfeifen wirst, mit einem Wort, dass du sie niemanden hören lässt.« Angeblich übergab Verdi seinem Tenor die Noten für diese Arie erst wenige Tage vor der Premiere, doch das ist – wie so oft – eine Legende. Die Bitte, diese Arie vor der Premiere nicht in der Öffentlichkeit zu singen, gab es aber wirklich. Wie häufig in Verdis Opern verbirgt sich in der eingängigen Melodie ein abgründiger Inhalt. In seiner Arie enthüllt der Herzog sein machoartiges Frauenbild: Wer diesem 12 unbeständigen Wesen leichtfertig vertraue, sei arm dran, doch wer von der Liebe nicht koste, werde sicher auch nicht glücklich. Diese zynische Erkenntnis bestimmt das Verhalten des Herzogs, der seine Machtposition ausnutzt, um Frauen zu erobern und schnell wieder fallen zu lassen. Mit üppigen Festen sorgt der Herzog dafür, dass seiner Gesellschaft nicht langweilig wird und er für die Damen attraktiv bleibt. Auch beim Publikum möchte Verdi keine Langeweile aufkommen lassen und verbindet in seiner Oper kontrastreich spektakuläre Massenszenen wie das festliche Treiben des Herzogs zu Beginn mit intimen Szenen einzelner Figuren. Seine Musik vereint mit völliger Selbstverständlichkeit die volkstümlichen, zirkushaften Klänge der italienischen Banda von der Straße mit virtuosen Melodien des Belcanto
Das Spiel auf dem See wird präsentiert von
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