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Festspielzeit Winter 2022

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Das Magazin der Bregenzer Festspiele

SPIEL AUF DEM SEE Blick

SPIEL AUF DEM SEE Blick aus der Lichtregie: unten die große Seebühne und oben am Bildschirm ihr digitaler Zwilling. Wie man 1.340 Quadratmeter mit Licht bemalt, zeigt Ihnen das Video. SPIEL AUF DEM SEE MADAME BUTTERFLY Giacomo Puccini auf den Millimeter genau vermessen werden, ein Prozess, der rund eine Woche dauerte. Erst mit dem anschließend erstellten digitalen Zwilling konnte die Arbeit des Teams rund um Videodesigner Luke Halls beginnen. Der war schon einmal in Bregenz zu Gast: Er zeichnete 2017|18 für die Videos in der Carmen-Inszenierung von Kasper Holten verantwortlich. Parallel zu den Videoprojektionen entstand auch die Feinbeleuchtung. Lichtdesigner Franck Evin setzte dabei ausschließlich auf neueste LED-Technologie. Eine Entwicklung, die auch der Umwelt zugutekommt. Während vor zehn Jahren noch ein Megawatt an Gesamtleistung verbaut war, konnte der Verbrauch Schritt für Schritt und mit dem Wechsel auf LED-Technologie um 85 Prozent reduziert werden. Diese Einsparung wirkt sich jedoch weder auf die Helligkeit noch auf die Leistung aus. Und dank des digitalen 3D-Modells kann das Licht-Team der Bregenzer Festspiele auch untertags an den verschiedenen Stimmungen arbeiten, die abends auf 80 ferngesteuerte Scheinwerfer übertragen werden. Durch diese Arbeitsweise stand deutlich mehr Zeit für die Detailarbeit zur Verfügung, ein Umstand, der sich auch im Gesamtergebnis mit Maske, Kostüm und Requisite bemerkbar macht. Doch blendet das frontale Licht der Projektoren nicht die Sänger:innen auf der Bühne? »Das haben wir uns auch gefragt«, sagt Beleuchtungsmeister Adrian Boss. »Wenn man nicht direkt zu den Projektoren hinaufschaut, dann geht es. Was allerdings blendet, ist das Gassenlicht von der Seite. Da muss man schon aufpassen.« Das Publikum hat davon wenig mitbekommen. Mit begeistertem Applaus wurde die Produktion im vergangenen Sommer gefeiert. Auch die Kritik zeigte sich begeistert: »Ein prächtiges Spiel mit Licht und Farben«, stellte beispielsweise der Kurier fest und der Südkurier resümierte: »Mit Lichtwechseln […] erzeugt Homoki zudem immer wieder neue stimmungsvolle Landschaftsbilder. Und um Stimmung, um die großen Emotionen geht es in diesem Stück schließlich.« Oper in drei Akten (1904) | Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica | In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung Enrique Mazzola, Yi-Chen Lin Insze nie rung Andreas Homoki Bühne Michael Levine Kostüme Antony McDonald Licht Franck Evin Video Luke Halls Choreografie Lucy Burge Wired Aerial Theatre Bregenzer Festspielchor Prager Philharmonischer Chor Wiener Symphoniker PREMIERE 20. Juli 2023 – 21.15 Uhr WEITERE VORSTELLUNGEN 21., 22., 23., 25., 26., 27., 28., 29., 30. Juli – 21.15 Uhr 1., 2., 3., 4., 5., 6., 9., 10., 11., 12., 13., 15., 16., 18., 19. & 20. August – 21.00 Uhr Seebühne | Festspielhaus, Großer Saal 10

300 TONNEN LEICHTIGKEIT Baustellenhafte Kunst oder kunstvolle Baustelle? Etwa zehn Monate dauert der Aufbau der gigantischen Bühnen, die die Bregenzer Festspiele alle zwei Jahre im Bodensee verwirklichen. Für den Aufbau der Madame Butterfly-Kulisse war die Firma Liebherr erneut ein verlässlicher Partner. Bis zum Sommer sah man es wachsen: ein gigantisches Blatt Papier auf dem Bodensee, welches nach und nach zum Bühnenbild für Giacomo Puccinis Oper Madame Butterfly wurde. Das Blatt, bestehend aus 117 einzelnen Styroporteilen, wurde mit Hilfe eines Flat-Top-Krans 150 EC-B 8 Litronic von Liebherr zusammengesetzt. Alle Papier-Elemente waren unterschiedlich groß und gelangten per Sondertransport zum Bodensee- Ufer, um sich dort zu einer rund 23 Meter hohen und 33 Meter breiten begehbaren Skulptur im Wasser zu verwandeln. »Der Kran setzte die Teile wie ein Puzzle zusammen«, resümiert Wolfgang Urstadt, Technikdirektor der Bregenzer Festspiele. »Hier auf dem Bodensee können wir natürlich ganz andere Dimensionen realisieren als in Theatersälen. Die Bauteile sind alle recht groß und wir sind wetterabhängig im Aufbau – eigentlich geht es hier genauso zu wie auf einer Baustelle, nur eben im Wasser. Viele Arbeiten, wie der Aufbau des Krans selbst, mussten mit Hilfe von Tauchern bewältigt werden.« Der Unterwagen des Krans wurde deshalb auch bereits an Land zusammengebaut und teilballastiert. Denn ein Schlagen der Bolzen unter Wasser war ausgeschlossen. »Der 150 EC-B hat eine Tragfähigkeit von acht Tonnen. Auf diese Weise durften die Einzelteile der Bühne verhältnismäßig schwer konstruiert werden. Wäre ein Kran mit geringerer Traglast zum Einsatz gekommen, hätte die Kulisse aus deutlich mehr Einzelteilen bestehen müssen«, führt Urstadt aus. Neben dem Gewicht bestach der Kran auch durch seine Feinfühligkeit. Diese wusste vor allem Kranführer Roland Bühler, genannt Chappie, zu schätzen: »Die 117 Elemente nahtlos ineinander zu fügen, war Millimeterarbeit. Aber dank der Steuerung des Krans ging das sehr fein. Der Kran hat genau das gemacht, was ich wollte«, erklärt Chappie, der mit Stolz auf 12.000 Kranstunden zurückblicken kann. Aber wie jeder weiß: Nach dem Spiel ist auch in der Kunst vor dem Spiel. Längst laufen die Planungen für das Spiel auf dem See 2024|25. Mit anderen, aber ebenso spektakulären Herausforderungen, die wohl möglich wieder einen Liebherr-Kran benötigen. PARTNER DER BREGENZER FESTSPIELE Mehr zum Aufbau der Kulisse für Madame Butterfly lesen Sie hier. 11

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