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Festspielzeit Winter 2022

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Das Magazin der Bregenzer Festspiele

SITTENBILDER UNSERER

SITTENBILDER UNSERER GESELLSCHAFT AUS DEM PROGRAMM DES KOMMENDEN FESTSPIELSOMMERS BREGENZER FESTSPIELE 2023 THEATER AM KORNMARKT DER ZERBROCHNE KRUG HEINRICH VON KLEIST Im Dorfe Huisum ist Gerichtstag und Richter Adam stolpert gleich am Morgen aus dem Bett und über sich selbst. Jedenfalls behauptet er das. Denn so sehr dieser Adamsfall als Metapher stimmt, ist dies tatsächlich nur die erste einer Vielzahl von Lügen, die der Richter ungeniert von sich geben wird. Der wirkliche Grund für seine Verletzungen ist die Folge eines Missbrauchs, den er in der Nacht zuvor begangen hat: Die junge Eve in deren Zimmer bedrängend, wird er überrascht von ihrem Verlobten Ruprecht und verletzt sich beim flüchtenden Sprung durchs Fenster. Obendrein geht dabei ein Krug entzwei. Mit diesem zieht Eves Mutter Marthe nun vor Gericht und bezichtigt Ruprecht des nächtlichen Übergriffs. Jener widerspricht heftig, während Eve von Adam erpresst wird und schweigt. Dies alles im Beisein von Schreiber Licht, der klüger und mitwissender ist, als er es zeigt, sowie unter den Augen der neuen Gerichtsrätin Walter, die zur Prüfung und Revision der Justiz angereist ist. In aller Öffentlichkeit macht Adam sich demnach selbst den Prozess, wobei sein Ziel offensichtlich ist: Ruprecht als Täter verurteilen und den Fall schnell zu den Akten legen. Was Kleists Drama von 1811 zur Komödie macht, ist vor allem die Dreistigkeit, mit der hier vom Patriarchat Macht ausgeübt wird, Positionen gesichert und Verhältnisse zementiert werden. Die Wahrheit zählt nicht im Geringsten; stattdessen gilt es, unverfroren und skrupellos jede Verantwortung von sich zu schieben, gestützt von einer Gesellschaft, die scheinheilig mitspielt und sich vormacht, es würde sie die Gerechtigkeit interessieren. Lustspiel in drei Aufzügen (1808, rev. 1811) | Fassung von Anne Lenk und David Heiligers (2021) In deutscher Sprache Inszenierung Anne Lenk Bühne Judith Oswald Kostüme Sibylle Wallum PREMIERE 21. Juli 2023 – 19.30 Uhr WEITERE VORSTELLUNGEN 22. & 24. Juli – 19.30 Uhr Theater am Kornmarkt Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin 30

WERKSTATTBÜHNE THE FAGGOTS AND THEIR FRIENDS BETWEEN REVOLUTIONS TED HUFFMAN | PHILIP VENABLES Treten Sie ein in Ramrod, eine Fantasiewelt und ein Imperium im Niedergang, wo Märchen und Mythen zu einem Manifest des Überlebens werden. Entdecken Sie eine Neuinterpretation der Weltgeschichte aus dem Geist der opulenten Barockmusik – eine Feier von Sex, Vergnügen und queeren Gemeinschaften. Das Kultbuch des US-amerikanischen Autors Larry Mitchell, The Faggots and Their Friends Between Revolutions von 1977, gilt als Gründungsmythos der queeren Community, das Diversität und sexuelle Vielfalt thematisiert und feiert. In ihrem neuen Opernwerk präsentieren Komponist Philip Venables sowie der Autor und Regisseur Ted Huffman neue Perspektiven auf die Musikgeschichte, so wie das zugrundeliegende Buch eine andere Erzählweise der Geschichte der Menschheit anbietet und uns einen anderen Blick auf die Welt eröffnet. Auftragswerk der Factory International, des Festival d’Aix-en-Provence, der Bregenzer Festspiele und der NYU Skirball. Eine Produktion der Factory International für das Manchester International Festival. Musiktheater (2023) | Libretto von Ted Huffman nach dem gleich- namigen Roman von Larry Mitchell mit Illustrationen von Ned Asta (1977) | In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Österreichische Erstaufführung Komposition Philip Venables Musikalische Leitung Yshani Perinpanayagam Inszenierung Ted Huffman PREMIERE 27. Juli 2023 – 20.00 Uhr WEITERE VORSTELLUNG 28. Juli – 20.00 Uhr Werkstattbühne AUS DEM PROGRAMM BOCHABELA STRING ORCHESTRA ZU GAST ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE VON DER KUNST DES TRAUERNS Eine musikalische Collage aus Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem (1791) mit südafrikanischen Beerdigungsgesängen nach einer Idee von Klaus Christa Eine Beerdigung in Südafrika dauert oft eine ganze Woche. Die Tage bis zur eigentlichen Zeremonie sind geprägt vom Zusammensein mit der Familie und von gemeinsamen Mahlzeiten. Es werden Geschichten über den Verstorbenen erzählt, es wird gesungen und gespielt. Gemeinsam durchschreitet die Trauergemeinde das ganze Spektrum menschlicher Emotionen, von tiefster Trauer bis hin zu ansteckender Freude. Im Konzertprogramm »Zwischen Himmel und Erde« wird ein musikalischer Teppich aus den Originalteilen von Mozarts Requiem und berührenden Beerdigungsgesängen aus Südafrika gewebt, der uns Mut machen soll, den Dingen die Zeit zu lassen, die sie brauchen. Dirigent Gerald Wirth Idee | Künstlerische Leitung Orchester Klaus Christa Choreinstudierung Paul Burtscher Landesjugendchor VOICES Bochabela String Orchestra & Friends VORSTELLUNG 8. August 2023 – 19.30 Uhr Festspielhaus | Großer Saal 31

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