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Festspielzeit Winter 2022

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Das Magazin der Bregenzer Festspiele

BREGENZER FESTSPIELE

BREGENZER FESTSPIELE 2023 liche Ehre alles bereit ist zu tun, sogar sich selbst umzubringen. Das Stück mag auf den ersten Blick etwas absurd erscheinen, wenn man aber genauer hinschaut, erkennen wir Rollenmodelle, die noch bis heute weiterwirken. Was ist ein Versprechen? Wenn ich einmal etwas Unhaltbares im Affekt versprochen habe, muss ich das dann für immer halten? Ehrenmorde sind leider auch im 21. Jahrhundert ein aktuelles Thema. Das Stück zeigt diese speziellen Phänomene, wenn die Eitelkeit gekränkt oder verletzt wird. Ein anderes großes Thema ist die patriarchale Gesellschaft. Elvira wird ja nur herumgeschubst, irgendeiner der drei Männer sagt immer: »Die gehört eigentlich mir.« Diese beiden Themen führen zu einer Gewaltspirale, die sich vor uns als Publikum auffächert … Ich halte die Oper für ein auch heute noch sehr zeitgemäßes und modernes Stück. Eine Erfolgsgeschichte ist die Werkstattbühne, für die gerade ein neues Foyer gebaut wird. 2023 stehen zwei Produktionen auf dem Programm, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Das ist auch das Konzept: Wir wollen die ganze Bandbreite von zeitgenössischem Musiktheater präsentieren. Die erste Produktion ist eine ganz klassische Opernvertonung eines literarischen Stoffes. Die Judith von Shimoda basiert auf einer gleichnamigen Schauspieladaption von Bertolt Brecht und wird vom argentinischen Komponisten Fabián Panisello vertont. Die Parallelen zu Madame Butterfly sind offensichtlich und dennoch ist der Stoff ganz anders. Ich freue mich auch, dass wir mit dieser Uraufführung die enge Partnerschaft mit der Neuen Oper Wien fortsetzen können. Die zweite Produktion ist eine wilde moderne Mischung. The Faggots and Their Friends Between Revolutions, wörtlich müsste man es wohl mit Die Schwuchteln und ihre Freunde zwischen den Revolutionen übersetzen, ist der Titel eines epochemachenden Romans aus den 1970er-Jahren von Larry Mitchell mit Illustrationen von Ned Asta. Der Komponist Philip Venables und der Regisseur Ted Huffman kreieren auf Basis dieses literarischen Denkmals der sexuellen Revolution und der queeren Freiheitsbewegung eine Art Barock- Musical, ganz modern, ganz lebendig. Das muss man gesehen haben. Ein anderer enger Partner der Bregenzer Festspiele ist das Deutsche Theater Berlin … … und ich freue mich sehr, dass wir Heinrich von Kleists Der zerbrochne Krug in Bregenz zeigen können. Es ist eine hinreißende Produktion von Anne Lenk, einer großartigen Regisseurin, und Ulrich Matthes kommt als Dorfrichter Adam wieder nach Bregenz. Es ist ein Wunschprojekt von mir! Ich bin auch glücklich, dass bereits zu Ostern erneut das Wiener Burgtheater zu Gast in Bregenz sein wird. Ferdinand Raimunds Die gefesselte Phantasie, da geht mir als Wienerin das Herz auf, noch dazu mit Herbert Fritsch, einem Meister des Komischen, der Regie führen wird. Als fünfte szenische Opernproduktion im Festspielsommer 2023 steht Jules Massenets Werther auf dem Programm. Eine richtig große Gesangsoper! Die beiden Hauptpartien, Charlotte und Werther, stellen hohe Anforderungen an die Sänger:innen. Eine herausfordernde Wahl für das Opernstudio. Aber unser Konzept ist es, jungen Sänger:innen eine Rolle fürs Leben mitzugeben. Sie sollen in einer idealen Umgebung diese Partien lernen, konzentriert, mit einem hochprofessionellen Team und mit dem frischen Zugriff auf ein altbewährtes Stück auch dem Publikum eine neue Sichtweise eröffnen. Die junge Schauspiel- regisseurin Jana Vetten hat bereits vor zwei Jahren im Theater KOSMOS mit einer sehr tiefgründigen und zugleich witzigen Inszenierung mich, das Publikum und auch die Kritik überzeugt. Die musikalische Leitung übernimmt Claire Levacher, die ebenfalls nach Bregenz zurückkehren wird und als Professorin an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz eine Leidenschaft für junge Sänger:innen mitbringt. Besonders freut mich, dass eine der besten Charlottes aller Zeiten für eine Meisterklasse kommen wird: Brigitte Fassbaender. Ein neues Gesicht bekommt das Jugendprogramm der Bregenzer Festspiele. Wir haben uns entschlossen, alle unsere Aktivitäten, die junge Menschen ansprechen sollen, unter einem neuen, offeneren und deutlicheren Titel zu vereinen: Junge Festspiele. Eines der wichtigsten Projekte in diesem Rahmen ist im Mai 2023 die Zauberflöte für Kinder im Festspielhaus. Nach dem großen Erfolg von Carmen für Kinder haben wir erneut in Zusammenarbeit mit AsLiCo, Opera Domani ein ähnliches Konzept erarbeitet. Für interessierte Lehrer:innen gibt es Workshops und ein sehr umfangreiches Begleitprogramm für die Nutzung im Unterricht. Die Kinder werden in den Schulen auf das Stück vorbereitet und bekommen Anleitungen zum Mitmachen, Mitsingen und Mittanzen. Es ist wirklich ein ganz besonderer Moment, wenn bis zu 1.000 Kinder Teil einer Aufführung werden und nicht nur stille Besucher:innen. Gleichzeitig führen wir mit den Jungen Festspielen bereits etablierte Projekte weiter, unter anderem die Young People’s Night, die ehemalige crossculture night, bei der viele junge Menschen aus dem Bodenseeraum die Möglichkeit bekommen, die erste Vorstellung einer Saison auf der Seebühne erleben zu können. 6

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