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OPER IM FESTSPIELHAUS

OPER IM FESTSPIELHAUS NERO Eine der berüchtigtsten historischen Figuren kommt auf die Bühne des Festspielhauses: der römische Kaiser Nero. In Arrigo Boitos opulenter Oper tritt er als schillernde Gestalt auf. Die spektakulären Selbstinszenierungen seiner Macht stehen in Kontrast zu den Gewissensplagen nach dem Mord an seiner Mutter. Als gegensätzliche Pole werden die düsteren Rituale des heidnischen Magiers Simon Mago und die verklärende Reinheit des aufkommenden Christentums dargestellt, wofür der Prophet Fanuèl steht. Ihn liebt die Vestalin Rubria, die sich als Mittlerin zwischen den beiden Glaubensrichtungen sieht. Mithilfe der in Nero verliebten Asteria inszeniert Simon Mago die Erscheinung einer Göttin der Nacht, um den Kaiser gefügig zu machen. Nero entlarvt jedoch den Zauber und verkündet das Ende der Götter. Er stellt sich selbst auf den Altar und beginnt dort zu singen. Als Künstler, als göttlicher Poet lässt er sich feiern und entfacht ein großes Spektakel, auch als Rom bereits in Flammen aufgegangen ist. Dieses Werk, mit dessen Vollendung Boito seit 1862 mehrere Jahrzehnte rang, entwickelte sich für ihn zur Lebensaufgabe. Erst nach seinem Tod wurde es unter der Leitung des Dirigenten Arturo Toscanini in eine spielbare Fassung gebracht und 1924 an der Mailänder Scala uraufgeführt. 26

NERO Boitos Libretti, unter anderen für Giuseppe Verdis Otello und Falstaff, zählen zu den herausragenden Schöpfungen der Operngeschichte. Als geistiger Kopf der künstlerischen Bewegung der Scapigliatura schrieb Boito auch das Textbuch zu Franco Faccios Oper Hamlet, die 2016 bei den Bregenzer Festspielen nach fast 150 Jahren zum ersten Mal wieder auf einer europäischen Bühne zu erleben war. Das Regieteam dieser gefeierten Wiederentdeckung widmet sich nun auch der Neuinszenierung von Boitos Nero (Nerone): Als leidenschaftlicher Vermittler inszeniert Olivier Tambosi dieses faszinierend vielschichtige Werk, gemeinsam mit dem Bühnenbildner Frank Philipp Schlössmann und der Kostümbildnerin Gesine Völlm. Musikalisch wird die Aufführung von Dirk Kaftan geleitet, der ebenfalls 2016 bei den Bregenzer Festspielen auf der Werkstattbühne debütierte. 27

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