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» Mit der grundsätzlichen Entscheidung, die Oper in der Version als Grand-opéra mit gesungenen Rezitativen zu inszenieren und diese komponierte Struktur von Offenbachs erstem Akt auch in den folgenden beizubehalten, betrachte ich Hoffmanns Erzählungen als einen Torso, der ohne Ernest Guirauds Vervollständigungen im Olympia-Akt und den weiteren Einfügungen im Giulietta-Akt unspielbar wäre. Aus philologischer Sicht mag der Giulietta-Akt als von Offenbach vollendet betrachtet werden. Ich halte jedoch die Reihenfolge der dramatischen und musikalischen Ereignisse für unbefriedigend. Ich bin mir sicher, dass wir heute einen ganz anderen vierten Akt hätten, wenn Offenbach diese Oper selbst zur Premiere gebracht hätte – bei aller Erfahrung als Theaterpraktiker, der er war. Außerdem fasziniert mich das Drama über die Unmöglichkeit, Kunst und Wirklichkeit zu vereinen und eine absolute Wahrheit in jeder Form der Liebe im Leben zu finden, wesentlich mehr als der oberflächliche Verlauf der Erzählungen selbst.« NOTIZEN VON STEFAN HERHEIM 29
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